Zoff am Zaun und immer Ärger mit dem Nachbar? Fehlanzeige! Satte 83 Prozent der Deutschen sind zufrieden mit der Beziehung zum Nebenmann. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) halten ein friedliches Miteinander für sehr oder äußerst wichtig. Mit höherem Alter, eigenem Wohneigentum, längerer Wohndauer und besserer Wohnlage steigen auch die Erwartungen an das Wohnumfeld. Das hat die Bausparkasse Schwäbisch Hall in ihrer Nachbarschaftsstudie herausgefunden.
Gute Nachbarschaft – mehr Sicherheit
Für fast alle Befragten (93%) trägt gute Nachbarschaft dazu bei, ein Gefühl von Sicherheit im eigenen Wohnumfeld zu haben, für zwei Drittel sind Nachbarschaftsbeziehungen für das Sicherheitsgefühl sogar äußerst oder sehr wichtig. Jüngeren (16-24 Jahre: 59%) ist das weniger wichtig als Älteren (55-69 Jahre: 74%). Wohneigentümer (71%) und Bewohner bester Lagen (84%) weisen überdurchschnittliche Werte auf. Hingegen messen Großstädter (64%) und Mieter (66%) diesem Aspekt eine geringere Bedeutung zu. Bei vier von fünf Befragten stärkt eine gute Nachbarschaft außerdem das Gefühl von Heimat.
Was passiert, wenn es doch einmal Zoff am Zaun gibt? Drei goldene Regeln, um Streit mit den Nachbarn zu vermeiden, finden Sie hier:

Drei goldene Regeln für eine gute Nachbarschaft
Die Tops und Flops der eigenen Nachbarschaft
Auf die Frage, was sie besonders toll an ihrer Nachbarschaft finden, antworten 19% spontan: Gegenseitige Unterstützung und Hilfsbereitschaft. Die Deutschen schätzen außerdem die Freundlichkeit und das gute Miteinander an der eigenen Nachbarschaft. Auch die Tatsache, dass sich aus anfänglicher Nachbarschaft echte Freundschaft entwickeln kann, gefällt den Befragten. Nachbarschaftsdienste gehören mit 6% ebenfalls zu den Pluspunkten der eigenen Nachbarschaft. Beliebte Nachbarschaftsdienste sind laut gestützter Abfrage: Pakete und Post annehmen (66%), Leihgaben (47%) und in der Urlaubsabwesenheit nach der Wohnung des Nachbarn zu schauen. 56% der Befragten geben außerdem an, dass es zu einer guten Nachbarschaft gehört, älteren Menschen zum Beispiel beim Schnee räumen, Hecke schneiden, einkaufen oder ähnlichem zu helfen.
Doch was stört die Deutschen an ihrer Nachbarschaft? 15% sagen spontan, dass sie sich am meisten am Lärm anderer stören, bspw. an lauter Musik oder dem Rasenmähen. Was Wohneigentümer tun können, um ihre Nachbarn nicht mit Wohnungs-Lärm zu belästigen, lesen Sie hier:

Tag gegen Lärm: So geht leise wohnen
Spätestens in den Osterferien beginnt für die meisten die Freiluftsaison. Und mit den Sonnenstunden nimmt auch die Zahl der Nachbarn zu, die sich auf Balkonen und Terrassen tummeln. Wie der Sommer dabei harmonisch bleibt, ohne Zank um Bepflanzung, Grillen und Fußballgucken, erfahren Sie hier:

Freiluftvergnügen auf Balkon und Dachterrasse
Wo wohnen eigentlich die zufriedensten Nachbarn? Das erfahren Sie in unserer Multimedia-Reportage. Ein kleiner Hinweis: Berlin als Nachbar-Bundesland bildet das Schlusslicht – hier ist nur knapp jeder Dritte zufrieden mit seiner Nachbarschaft. Denn: Die besten Nachbarn hat man auf dem Land. Hier sind die Bewohner zufriedener mit ihrer Nachbarschaft als Stadtbewohner.

Richtig gute Nachbarschaft
Wohneigentümer pflegen intensivere Nachbarschaftsbeziehungen als Mieter
Die größten Unterschiede zwischen Wohneigentümern und Mietern liegen in der Anteilnahme an familiären bzw. persönlichen Ereignissen wie Geburten, Hochzeiten oder Todesfällen. Fast die Hälfte aller Eigentümer nimmt Anteil an der Freude oder Trauer ihrer Nachbarn. Bei Mietern ist es nur knapp ein Drittel. Für einen kurzen, spontanen Plausch sind zwei Drittel aller Eigentümer zu haben, doch nur die Hälfte aller Mieter. Auch beim Aufpassen auf Wohnung und Haus liegen die Eigentümer vorne: Drei Viertel der Eigentümer übernimmt dies für den Nachbarn. Die Mieter liegen mit zwei Dritteln aber nur knapp dahinter.
Was für alle gleichermaßen zu einer gelungenen Nachbarschaft zählt, zeigt die Top-7-Liste im Überblick:
81 % Gegenseitiges Grüßen
68 % Aufpassen auf Wohnung und Haus
67 % Rücksicht auf Ruhezeiten
66 % Annahme von Post/Paketen
58 % Kurze, spontane Gespräche
56 % Hilfe für ältere Nachbarn
47 % Kurzfristige Leihgaben
Leben mit der Baugemeinschaft
In einer Baugemeinschaft finden sich Menschen zusammen, die gemeinsam ein Grundstück bebauen oder ein Gebäude sanieren und darin wohnen möchten. In der Planungsphase arbeiten die zukünftigen Eigenheimbesitzer bereits eng zusammen. Damit ziehen die Bauherren ziehen nicht in ein anonymes Umfeld, sondern in eine bereits bekannte Nachbarschaft.