Mieter haben keine Verpflichtung? Senioren sind mit ihrem Häuschen zunehmend überfordert? Eine aktuelle Forsa-Umfrage für die Bausparkasse Schwäbisch Hall zeigt, dass die meisten Immobilien- besitzer im Rentenalter zufrieden mit ihrer Entscheidung für Wohneigentum sind. Schwäbisch Hall-Experte Sebastian Flaith fasst die Ergebnisse zusammen.
Zwei Drittel der über 60-Jährigen in Deutschland wohnen in der eigenen Immobilie. Fast alle Wohneigentümer 60 plus würden sich wieder für die eigenen vier Wände entscheiden, belegt die repräsentative Forsa-Umfrage: 91 Prozent der Eigentümer geben an, mit ihrer Kaufentscheidung zufrieden zu sein – unabhängig von Wohnort, Wohnform (Haus oder Eigentumswohnung), Alter und Geschlecht. Die wenigen Eigentümer, die rückblickend lieber zur Miete gewohnt hätten, nennen als Hauptgründe gegen Wohneigentum „mehr Arbeit“ sowie „finanzielle Belastung“.
Überzeugte Mieter
Rund ein Drittel der befragten Altersgruppe wohnt zur Miete. Auch die Mieter sind mit ihrer Wohnsituation grundsätzlich zufrieden. Jeder Dritte von ihnen hätte jedoch lieber eine eigene Immobilie. Meistens waren es finanzielle Gründe, die vom Kauf oder Bau abgehalten haben (75 Prozent). Andere Gründe wie die Familie, zusätzliche Arbeit durch die Verpflichtung als Eigentümer oder fehlende Flexibilität wurden nur vereinzelt genannt.
„Damals wie heute ist fehlendes Eigenkapital eine der größten Hürden auf dem Weg in die eigenen vier Wände“, stellt Schwäbisch Hall-Experte Sebastian Flaith fest. „Doch der Aufwand lohnt sich: Immobilienbesitzer profitieren im Alter vom mietfreien Wohnen. Einem Rentnerhaushalt in der eigenen Immobilie steht im Schnitt rund 600 Euro mehr im Monat zur Verfügung als einem Mieterhaushalt.“
- Zwei Drittel der über 60-Jährigen wohnen im Eigentum, 55 Prozent im eigenen Haus, 11 Prozent in der Eigentumswohnung.
- Im Osten wohnen sie häufiger zur Miete als im Westen (45 Prozent/ 32 Prozent).
- In Großstädten leben sie häufiger zur Miete als auf dem Land (54 Prozent / 21 Prozent).
- Je mehr Personen im Haushalt und je höher das Haushaltsnettoeinkommen (1.500-3.000 Euro), desto häufiger wohnen sie in der eigenen Immobilie.